Philipp Pott
Bereits kurz nach der Machtübernahme im Oktober 1917 begannen die Bolschewiki in Moskau mit der Enteignung grosser Wohngebäude, besonders der bürgerlichen und aristokratischen Oberschicht. Gleichzeitig setzte die Umverteilung des beschlagnahmten Wohnraums zugunsten des «Proletariats» ein. Die neu einziehenden Arbeiterfamilien erhielten meist jeweils nur ein Zimmer. Küche, Bad und Toilette mussten gemeinsam genutzt werden.
Die «Kommunalka» wie dieser neue Wohnungstyp bald genannt wurde, war ein eigener Mikrokosmos und spiegelte als ein zentraler Ort des sowjetischen Alltagslebens die verschiedenen Perioden der sowjetischen Geschichte wider. Seit langem ein kultureller Allgemeinplatz, ist sie ihren (ehemaligen) Bewohnern bis heute in lebhafter Erinnerung.
Philipp Pott legt eine umfassende, auch auf Erfahrungsberichte gestützte Studie zum Leben in den Moskauer Kommunalwohnungen vor.
Pano Verlag
Basler Studien zur Kulturgeschichte Osteuropas (BSKO), Band 17
2009, 312 Seiten, 15.0 x 21.0 cm, Hardcover mit s/w-Abbildungen
ISBN 978-3-290-22001-3
CHF 58.00
Philipp Pott, Dr. phil., Jahrgang 1973, studierte Osteuropäische Geschichte und Slawistik in Basel, Tübingen und Moskau. Er ist seit 2001 im Bereich KMU-Finanzierung in Osteuropa tätig und lebt zurzeit in Georgien.
Die «Basler Studien zur Kulturgeschichte Osteuropas» (BSKO) werden von Prof. Dr. Thomas Grob (Basel), Prof. Dr. Andreas Guski (Basel), Prof. Dr. Heiko Haumann (Basel), Prof. Dr. Frithjof Benjamin Schenk (Basel) und Prof. Dr. Ulrich Schmid (St. Gallen) herausgegeben. In der Reihe erscheinen sowohl kulturgeschichtlich als auch philologisch ausgerichtete Forschungsarbeiten. In den einzelnen Bänden spiegelt sich die aktuelle Osteuropa-Forschung, die neue Themen und aktuelle methodologische Ansätze aufgreift.