Mirko Sekulic
Roman
- Autofiktional
- Literarisch
- Offen und ungeschönt
Nach dem Tod der Mutter zieht der Sohn zurück ins Elternhaus. Der Vater, ein angesehener Chirurg im Ruhestand, und sein Sohn, ein wenig erfolgreicher Dichter, leben fortan zusammen. Der Jüngere kümmert sich um den Älteren. Die beiden Männer sind sich selten einig, geraten immer wieder aneinander, streiten, wo es nicht einmal Grund dazu gibt. Der Sohn wird immer ungeduldiger, der Vater immer eigenwilliger. Aus Tagen und Wochen werden Jahre, in denen Vater und Sohn zwar zusammenleben, sich letztlich aber fremd bleiben. Zwischen kochen, putzen, rasenmähen, einkaufen und zunehmender Pflege fragt sich der Sohn immer wieder, warum er dieses einsame und mühselige Leben auf sich nimmt. Strapazen, die andere schon lange ausgelagert und professionell organisiert haben.
Mirko Sekuli\x1A erzählt die Geschichte einer Elternpflege, die keine Vater-Sohn-Erzählung voller Aufopferung und schöner Erinnerung ist. Diese Geschichte handelt von Olivenölflaschen, die auf dem Küchenboden zerschellen, vom täglichen Gang zum Grab der Mutter und von Parkschäden am Auto, die niemand verursacht haben will. Sie handelt von der Pflege von Betagten, von einer Gesellschaft, die die Alten wie das Alte beiseiteschiebt und von zwei Männern, die sich trotz Differenzen fünfzehn Jahre die nächsten waren.
Pano Verlag
2026, 180 Seiten, 12.5 x 20.0 cm, Klappenbroschur
ISBN 978-3-290-22080-8
ca. 24,80 €
Mirko Sekuli\x1A, Jahrgang 1971, hatte in London Engagements als Schauspieler und Theaterregisseur. Heute lebt er als freiberuflicher Dichter in der Nähe von Zürich. Sein Artikel «Wie ich die Ehefrau meines Vaters wurde» erschien am 22. Februar 2025 im «NZZ am Sonntag Magazin».
