Die Theologie der reformierten Bekenntnisschriften

1923

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Diese Vorlesung aus dem Sommersemester 1923 gehört zusammen mit jener über die Theologie Calvins aus dem Sommer 1922 und jener über die Theologie Zwinglis aus dem Winter 1922/23 in die Reihe derer, mit denen der 1921 aus dem Pfarramt auf die Göttinger Professur für reformierte Theologie berufene Karl Barth sich die wissenschaftlichen Grundlagen für das Spezifische seines Lehrauftrags erarbeitete. Anders als in den beiden Vorsemestern, in denen die Ausführung seines Vorhabens Fragment blieb, gelang ihm diesmal eine abgeschlossene Darstellung des Stoffes. Beeindruckend ist bei der Behandlung der nach Abfassungszeit und -ort, Umfang, Zweckbestimmung, theologischem Rang und wirkungsgeschichtlicher Bedeutung höchst heterogenen Texte die Liebe zum Detail, die Barth mit dem zielsicheren Verfolgen einiger grosser Linien zu vereinen weiss. Ausgehend von einer eingehenden Untersuchung der unterschiedlichen Funktion kirchlich-offizieller Bekenntnisschriften in der reformierten Tradition gegenüber dem Luthertum gruppiert der Verfasser die Dokumente des 16.–19. Jahrhunderts unter vier Gesichtspunkten: 1. In welcher vom Luthertum abweichenden Akzentuierung sie die Auseinandersetzung mit der Lehre der vorreformatorischen und römisch-katholischen Kirche führen; 2. was sich dabei als charakteristisch reformiert herausschält, wie sich das im Lauf der Zeit und an verschiedenen Orten durchhält oder auch abschwächt und verwässert; 3. in welchen theologischen Sachfragen, überraschend für den distanzierten Betrachter einer späteren Zeit, die Differenzen mit den Lutheranern ausgetragen wurden; 4. Mit welchem Antrieb auf reformiertem Boden der Abwehrkampf gegen das im holländischen Arminianismus sich ankündigende «moderne Christentum» geführt wurde. Die Schärfe des historischen Blicks für die reichen Nuancen der Bekenntnisbildung verbindet sich mit der theologischen Leidenschaft, die darauf aus ist, die bleibende Aktualität der in den Bekenntnissen zur Sprache kommenden Thematik von dem Anschein ihrer geschichtlichen Abständigkeit und Verstaubtheit zu befreien. Die erstmalige Veröffentlichung ergibt ein Buch von erquickender Frische, das eine geradezu spannende Lektüre gewährleistet.

Karl Barth-Gesamtausgabe, Band 30/Abt. II
, XIV/376 Seiten, Leinen mit SU
ISBN 978-3-290-17157-5
CHF 80.00

Karl Barth (1886–1968) studierte Theologie in Bern, Berlin, Tübingen, Marburg und war von 1909 bis 1921 Pfarrer in Genf und Safenwil. Mit seiner Auslegung des Römerbriefes (1919, 1922) begann eine neue Epoche der evangelischen Theologie. Dieses radikale Buch trug ihm einen Ruf als Honorarprofessor nach Göttingen ein, später wurde er Ordinarius in Münster und Bonn. Er war Mitherausgeber von «Zwischen den Zeiten» (1923–1933), der Zeitschrift der Dialektischen Theologie. Karl Barth war der Mitautor der «Barmer Theologischen Erklärung» und ein führender Kopf des Widerstands gegen die «Gleichschaltung» der Kirchen durch den Nationalsozialismus. 1935 verlor Barth wegen Verweigerung des bedingungslosen Führereids seine Stelle an der Bonner Universität. Er bekam sofort eine Professur in Basel, blieb aber mit der Bekennenden Kirche in enger Verbindung. Sein Hauptwerk, «Die Kirchliche Dogmatik», ist die bedeutendste systematisch-theologische Leistung des 20. Jahrhunderts.

Eberhard Busch, Prof. Dr. Dr. h. c. mult., Jahrgang 1937, studierte Theologie und war von 1965 bis 1968 als Assistent von Karl Barth tätig. Später arbeitete er als Pfarrer in Uerkheim, Aargau, und als Professor für Reformierte Theologie in Göttingen.

Karl Barth-Gesamtausgabe

Seit 1971 sind im Theologischen Verlag Zürich mehr als 50 Bände der Karl Barth-Gesamtausgabe erschienen. In ihr werden Barths Texte kritisch ediert und so präsentiert, dass sie für die wissenschaftliche Beschäftigung, aber auch für einen grösseren Interessentenkreis lesbar und zugänglich werden. Jeder Band wird von einem oder mehreren spezialisierten Herausgebenden bearbeitet und erscheint in Zusammenarbeit mit der Leitung des Karl Barth-Archivs.
Angelegt ist die Gesamtausgabe auf ca. 70 Bände. Nicht aufgenommen wird die «Kirchliche Dogmatik» und – ausser den bereits edierten Texten – die gut greifbar vorliegenden monographischen Arbeiten Barths.

Die Gesamtausgabe gliedert sich in sechs Abteilungen:

I. Predigten
II. Akademische Werke
III. Vorträge und kleinere Arbeiten
IV. Gespräche
V. Briefe
VI. Aus Karl Barths Leben

Jedem Text bzw. jedem Band sind Einleitungen vorangestellt, in denen der Anlass und die Entstehung des Texts, der historische oder biografische Hintergrund und, soweit ermittelbar, die unmittelbare Wirkungsgeschichte erläutert werden. Textgrundlage ist in der Regel der letzte von Barth autorisierte Druck.

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